Wettrennen tritt den Beweis an

Morell Westermann aus der Schweiz hatte bereits vor drei Jahren Norderneyer Boden betreten, als er mit seinem Team gemeinsam mit dem Norderneyer Tobias Pape den Weltrekordversuch erfolgreich mit seinem Elektro-Flieger beendete. Nun, drei Jahre später, kommt er mit dem Elektro-Auto und fährt ein Wettrennen von Frankfurt nach Norderney gegen seinen Teamkollegen im E-Flieger „Elektra Trainer“ von Elektra Solar. Zwei E-Autos vom Modell Air von Lucid Motors und ein Flugzeug messen sich in puncto Reichweite und Schnelligkeit. Begleitet wurden sie von den Sendern VOX, dem Bayrische Rundfunk und CNN. 

Gleich mehrere Beweise hat Westermann mit der Ankunft auf der Insel erbracht: Das Flugzeug hat vollelektrisch die Strecke von gut 880 Kilometern an einem Tag erfolgreich bewältigt und die Fahrzeuge diese Distanz ebenfalls. Es zeigt aber auch die rasante Entwicklung in der Elektromobilität, so Westermann. „Die E-Mobilität hat sich mit dem Faktor 5 in der Reichweite verbessert – und das in nur drei Jahren“, erklärte der Projektinitiator gestern begeistert im Gespräch. 

Mit dem Wettrennen zwischen Luft und Straße wollte er die Grenzen der elektrischen Mobilität sowohl am Boden als auch in der Luft ausreizen und nachhaltige Transportlösungen aufzeigen.
Aus seiner Sicht ist das Argument gegen die Elektromobilität, die schlechte Reichweite, schon lange keines mehr. „Wir beweisen, dass Reichweitenangst auf dem Boden und in der Luft ein Begriff der Vergangenheit ist“, so der Initiator. Denn im Gegensatz zum Weltrekord-Flieger von 2020, der etwa 30 Minuten Reichweite bot, ist der zertifizierte Elektra Trainer mit knapp drei Stunden deutlich länger in der Luft – eben um den Faktor 5 länger. Die beiden Pkw bieten eine maximale Reichweite von 886 Kilometern. Das Kopf-an-Kopf-Rennen ist deshalb vor allem eines: Ein Rennen, das am Ende durch Wind- und Wetterbedingungen sowie Staus, Umleitung und eine Fährüberfahrt entschieden wird.