Hospiz

Beitrag vom Dienstag, 14. Februar 2017

Bis zum letzten Augenblick

Ein Haus mit hellen, freundlichen Räumen und viel Grünfläche drum herum – das steht auf der Wunschliste des Fördervereins Hospiz Norden. Entstehen soll bis zum Jahr 2020 ein stationäres Hospiz mit acht Betten. In einer Informationsveranstaltung im Martin-Luther-Haus gaben die Vorstandsmitglieder Martin Albers, Christina Bitiq und Andrea Kracke Einblicke und Auskunft über die Pläne des Fördervereins.
Der Bedarf für ein stationäres Hospiz in Norden sei vorhanden. Der Landkreis Aurich, die Stadt Emden und die vorgelagerten Inseln haben etwa 263.700 Einwohner, von denen etwa ein Prozent im Jahr verstirbt. Hiervon jeder Vierte nach einer Krebserkrankung, erläutert Andrea Kracke, die Schriftführerin des Vereins, den ermittelten Bedarf. Mit einem stationären Hospiz könne eine Versorgungslücke zwischen der ambulanten Hospiz- und Palliativarbeit und der Versorgung im Krankenhaus geschlossen werden.
Die bestehenden Hospize in Leer, Jever, Westerstede und Oldenburg seien für Betroffene und Angehörige aufgrund der Entfernung ein großes Hindernis. Dazu kommen Wartelisten in den Hospizen, die eine zeitnahe Aufnahme der Patienten erschweren.
Norden wäre ein optimaler Standort, um den Bereich im nördlichen Ostfriesland abzudecken, so die Meinung der Koordinatoren.
„Die Menschen mit einer lebensverkürzenden Erkrankung haben andere Bedürfnisse und hier muss besonders Rücksicht genommen werden“, weiß Christina Bitiq, die neben dem zweiten Vorsitz im Förderverein auch in der ambulanten Palliativversorgung tätig ist. Schwerstkranken und sterbenden Menschen ein selbst bestimmtes und würdevolles Leben bis zum letzten Augenblick ermöglichen – das ist das Ziel des Fördervereins. Die geplante stationäre Einrichtung soll die fachgerechte Versorgung der kranken Menschen in hellen, großzügigen Räumen ermöglichen. Neben Einzelzimmern sind auch Besucherzimmer, ein Aufenthaltsraum, ein Andachtsraum sowie ein Garten und Terrassen angedacht. Der Investitionsbedarf muss bei den geplanten acht Betten auf 1,2 Millionen Euro beziffert werden, so der Vorsitzende. Die jährlichen Betriebskosten werden zu etwa 80 Prozent von den Kranken- und Pflegekassen getragen, die restlichen 20 Prozent vom Hospizträger. Hier ergibt sich ein Eigenteil von etwa 160.000 Euro, der durch Spenden und Eigenmittel zu tragen ist.
Um ihr Vorhaben realisieren zu können, ist der Förderverein auf Unterstützung angewiesen. Erst wenn ein bestimmtes Eigenkapital vorhanden ist, können Zuschüsse bei Stiftungen und großen Fördervereinen beantragt werden, erklären die Vorstandmitglieder.
Weitere Informationen unter hospiz-norden.de.

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