Die Inselschwimmer haben sich an der Startlinie versammelt

Beitrag vom Montag, 24. Juli 2017

286 Starter beim Inselschwimmen

Am gestrigen Sonntag (23.7.) hatte das lange Warten der Teilnehmer und der Organisatoren des 4. BECO Inselschwimmens der DRLG Norderney nach monatelanger Vorbereitung endlich ein Ende. Im Vorfeld stand die Veranstaltung allerdings noch auf der Kippe, da die Metreologen fünf Windstärken und gelegentliche Gewitter für den Wettkampftag angesagt hatten, heißt es in der Pressemitteilung des Mit-Veranstalters, König Event Marketing.

Um 11.30 Uhr konnte pünktlich gestartet werden und zum insgesamt vierten Mal in der langen Geschichte dieser einmaligen Schwimmsportveranstaltung konnte nach Norderney geschwommen werden. Allerdings waren die Bedingungen alles andere als einfach für die 286 gestarteten Schwimmerinnen und Schwimmer, die 8,2 Kilometer offene Nordsee vor sich hatten. Ein starker Westwind verlagerte die Strömung ein wenig ungünstig, so dass die Finisherzeiten in diesem Jahr keine Bestzeiten werden konnten. Nach dem Startschuss setzen sich zwei Monoflossenschwimmer und ein Barfußschwimmer schnell vom Gesamtfeld ab. Wie schon erwartet war der Kolumbianer Diego Quintero direkt vorne dabei und erschwamm sich einen cirka 50 Meter-Vorsprung vor dem Titelverteidiger in der Monoflossendistanz Rob Fokkinga aus den Niederlanden. Fokkinga konnte das Inselschwimmen der DLRG Norderney in den Jahre 2013, 2014 und 2015 gewinnen und nahm den Kampf gegen den Kolumbianer auf. Der wiederum ist Spezialist über die Drei-Kilometer-Distanz und dominierte auch auf den ersten Kilometern. Als Dritter im Teilnehmerfeld tauchte der bekannte Triathlet Andreas Niedrig auf. Der Ironman ist ein absoluter Schwimmspezialist und gewann neben vielen Triathlonrennen unter anderem schon mehrfach den Norderneyer Triathlon. Niedrig startete spontan in der Barfußdisziplin und schwamm konstant den beiden führenden Monoflossenschwimmern hinterher. Der Abstand zwischen den beiden führenden Monoflossenschwimmer verringerte sich zunehmend und schließlich setze Fokkinga nach etwa fünf geschwommenen Kilometern zur Überholung an. Diese Überholungsattacke nutzte völlig unerwartet der Monoflossenschwimmer Milo Grosz. Im Schatten seines Freundes und Landmanns Rob Fokkinga zog Grosz an und überholte die beiden führenden Monoflossenschwimmer. Nun war Grosz der Gejagte. Durch einen geschickten Schwimmkurs konnte er sich absetzen und kam überraschend aber verdient nach genau 1:44,34 Stunden als erster Schwimmer ins Ziel und war nach zwei zweiten Plätzen in der Vergangenheit endlich einmal erster auf Norderney im Ziel. „Es war nicht einfach Kurs zu halten, aber ich kenne die Strecke mittlerweile gut. Ich habe meinen Weg gefunden. Sorry für Rob, aber dieses Mal habe ich es geschafft“, so der glückliche Sieger. Über fünf Minuten später kam als zweiter Rob Fokkinga ins Ziel (1:49,48 Stunden). „Milo ist heute grandios geschwommen. Ich habe es gar nicht bemerkt, dass er an mir vorbei geschwommen ist. Er hatte einfach den besten Kurs gewählt und ist wohl Ideallinie geschwommen“, so der der Zweite in der Monoflossen-Disziplin Rob Fokkinga. Dritter bei den Männer wurde dann Diego Quintero. Der Kolumbianer konnte nicht ganz dem Ausdauervermögen der beiden vor ihm platzierten Niederländer stand halten und kam mit der Zeit 1:56,13 Stunden ins Ziel. „Ich habe ein zwei Mal die Orientierung verloren und zum Schluss wurde es dann auch sehr schwer. Aber bin ich zufrieden und froh hier mit geschwommen zu sein“, erklärte Quintero später bei der Siegerehrung. Seine Freundin Fanny Yela hatte auch mit den Bedingungen zu kämpfen. Sie belegte in der Zeit von 2:27,35 Stunden den zweiten Platz hinter Imke Rode aus Dortmund (SV Westfalia Dortmund). Rode war schon in der Vergangenheit siegreich und probierte sich in diesem Jahr in der Monoflossen-Distanz. Auf Anhieb konnte sie in dieser Disziplin mit einer Zeit von 2:05,03 Stunden gewinnen. Bei den Barfußschwimmer konnte Andreas Niedrig seine Führung halten und mit der Zeit von 2:02,59 Stunden gewinnen. Es war allerdings ein knapper Sieg. Nur 21 Sekunden nach ihm kam Stefan Runge (2:03:20 Stunden) von den Triabolos Hamburg, ebenfalls Triathlet wie Niedrig, ins Ziel. Der Oldenburger Olaf Geserick war nach 2:07,05 Stunden auf der Insel. „Ich bin kaputt wie nach einem Ironmanwettkampf. Dieses Schwimmen hat mich stark gefordert. Respekt an alle, die es bis zur Insel geschafft haben“, so der Ausnahme-Triathlet Niedrig. Bei den Frauen siegte in der Barfußdisziplin siegt die Hamburgerin Silke Nevermann (2:22,56 Stunden) vor Rita Acampora aus Berlin (Zehlendorf TSV /

2:23,50 Stunden). Dritte wurde knapp dahinter Marlies van Amstel aus Dronten (Niederlanden) mit der Zeit von 2:24:31 Stunden. Beim Flossenwettbewerb konnte der Dortmunder Matthias Dal-Pol sein Versprechen einhalten und erneut gewinnen. Dal-Pos war in seiner Disziplin nach 2:07,35 Stunden als erster auf der Insel gefolgt von Ingo Andraszak aus Wanne-Eickel (WuG e.V. / 2:08,10 Stunden). Dritter auf dem Treppchen wurde Christoph Döring 2:13,17 Stunden. Bei den Frauen triumphierte hier die Braunschwiegerin Prisca Alt (DLRG OG Braunschweig e.V.) mit der Zeit von 2:04,22 Stunden und war damit schneller als ihr männliches Pendant in der Flossendisziplin. Auf den Plätzen zwei und drei sortierten sich Fredericke Pahne (Tauchclub Lemgo / 2:16,05 Stunden) und Barbara Stahr (TCM / 2:16,13 Stunden) ein. Somit brachte das diesjährige Beco Inselschwimmen der DLRG Norderney viele erfolgreiche Schwimmerinnen und Schwimmer hervor. Sieger waren aber alle Teilnehmer, die den Mut hatten die Nordsee zu überqueren. Trotzdem stach ein Schwimmer besonders heraus. Klaus Neusius aus Merzig/Saar nahm erneut teil und kam mit eigener Kraft ins Ziel. Das Besondere dabei? Klaus Neusius ist 80 Jahre alt und hat seine Teilnahme im kommenden Jahr schon angekündigt. Alle 286 Athleten, die Sonntag an den Start gingen, kamen sicher ins Ziel. Auch die wenigen, die aus verschiedenen Gründen vorzeitig den Wettkampf abbrachen. Sie wurden sicher und bequem auf den zahlreichen Rettungsbooten der vielen helfenden DLRG Ortsgruppen nach Norderney gebracht. „Unser Dank gilt allen helfenden DLRG. Mitgliedern ohne diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre. Wir zollen allen Teilnehmern hohen Respekt für diese tolle Leistung bei außergewöhnlich schweren Bedingungen“, so abschließend  Norbert Harm 1. Vorsitzender der DLRG Norderney.

Bei der traditionellen Erbsensuppe und der Siegerehrung, die von Bürgermeister Ulrichs durchgeführt wurde, kamen noch mal alle Teilnehmer zusammen und genossen gemeinsam die besondere Atmosphäre am Norderneyer Surfhafen.

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